Pizza vom Feinsten in der dritten Generation: Die Brüder Angelo und Roberto Tortora haben die italienische Küche schon in die Wiege gelegt bekommen – und arbeiten noch heute mit Originalrezepten ihrer Nonna und ihres Papas Carmine. Und doch drehen die beiden das Rad weiter und bringen Tradition und Moderne in der Pizzaküche zusammen. Angelo (im Bild oben rechts) erzählt uns, wie das alles so war, ein eigenes Buch auf den Weg zu bringen.

Wie kam es zu diesem Kochbuch? 
Ich bin eines Morgens aufgestanden, bin mit einem breiten Grinsen ins Geschäft gegangen und habe gerufen: „Roberto, ich habe eine Idee! Wir machen ein Buch!“ Mein Bruder weiß, dass die viele meiner Ideen für uns Erfolg bedeuten, er weiß aber auch, dass ich ein bisschen verrückt bin. Seine Reaktion? „Mein Gott Angelo, wie soll das gehen?!“ Und heute? Das Buch ging schon nach kurzer Zeit in die zweite Auflage!

Ist Pizza con Amore für Verliebte gemacht? Oder reicht es, Pizzaliebhaber zu sein?
Jeder, der Pizza liebt, wird dieses Buch auch lieben!

Was muss man sich unter einer Next-Generation-Pizza vorstellen?Jeder kennt Prosciutto Funghi, Speciale oder Capriciosa. Das sind typische Namen von Pizzen in den deutschen Pizzerien. Wie sollten wir uns also gegenüber anderen abheben? Es mussten coole Namen her und vor allem modernere Rezepte. Unsere Mission war, etwas Unvergleichliches zu schaffen. Zeitgemäß sein und nach vorn schauen, dafür steht das '87 Mamma Lina.

Warum sind eure Pizzen weit über Baden-Baden hinaus berühmt und so beliebt bei Promis wie Thomas Gottschalk, der ja auchim Buch zu finden ist?
Ich denke es gibt nicht nur einen Grund, weshalb unser Restaurant jeden Abend ausgebucht ist und weshalb unsere Pizzen bei so vielen Menschen beliebt sind. Es ist die Mischung von Familie, Tradition und Moderne. Die Menschen sind immer auf der Suche nach was Neuem. Heutzutage sind die Gäste bereit, für eine Pizza 15 Euro auszugeben. Das war vor drei Jahren noch undenkbar! Das zeigt uns: Qualität setzt sich durch. Als mein Bruder und ich das ’87 Mamma Lina von unserem Vater übernommen haben, war das der erste Schritt: Qualität vor Quantität.

Welches ist dein Lieblingsrezept im Buch?
Das ist eine ganz schwere Entscheidung. Es steckt so viel Geschichte und Hingabe in diesem Buch. Von Nonna, zu unserem Papa, bis hin zu meinen eigenen Kreationen. Es sind alle auf ihre Art und Weise einzigartig. Jedoch die Pizza "The Tortora Brothers" – das ist die siebente Version im Buch seit 2018 – ist für uns etwas Besonderes. Was als Witz begonnen hat, ist heute fester Bestandteil unserer Speisekarte und eben auch im Buch zu finden. 

Wolltest du schon als Kind neue Pizzen erfinden?
Während andere Kinder sich als Ritter oder Cowboys verkleidet haben, war ich an Fasnacht immer ein Pizzabäcker. Schon als Kind war Pizza für mich immer ein Highlight. Ich denke, es fing an, als ich 20 wurde. Ich habe mir gesagt: ich will und muss etwas verändern, etwas Neues schaffen. Denn Pizza ist bei jedem beliebt, aber es mussten neue Kreationen auf den Tisch.

Stimmt es eigentlich, dass du noch nie im Festspielhaus Baden-Baden warst, obwohl euer Restaurant gleich nebenan ist?
Ja, das ist leider eine wahre Geschichte. Die schönsten Konzerte laufen meistens zu solchen Uhrzeiten, an denen es mir als Gastronom schwerfällt, nicht im Geschäft zu sein. Aber es ist eines der schönsten Konzerthäuser Europas. Es bringt die ganze Welt nach Baden-Baden und wir sind sehr dankbar und glücklich, Nachbar des Festspielhauses zu sein.